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Das Hepatozoonose Forum wurde vor einigen Jahren geschlossen.

Stattdessen betreiben wir eine geschlossene nichtöffentliche

Facebookgruppe für Tierhalter deren Tiere den Befund HEPATOZOONOSE erhalten haben.

Interessierte können uns gerne über Email:  anmeldung@hepatozoonose.de  eine Befundkopie zukommen lassen, zusammen mit der Email Adresse, mit der sie bei Facebook registriert sind und der kurzen Bitte um Aufnahme in die Gruppe.

Die Freischaltung/Einladung  zur Gruppe erfolgt dann manuell.

Vielen Dank

Bitte versenden Sie Ihre Proben unbedingt als Maxibrief mit der Deutschen Post, da über lokale Postersatzdienste (z. B. „Brief und mehr“ im Raum Münster) versendete Proben häufig nicht zugestellt werden und diese auch längere Versandzeiten haben.

Leider können wir keine verschlossenen Proben mehr von Ihnen annehmen. Dies liegt darin begründet, dass wir seit Februar 2022 eine Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 22 Euro (abhängig von den Transportkosten) nachzahlen müssen.

Alternativ empfehlen wir die folgende Vorgehensweise eines offenen Probenversandes:

Bitte legen Sie die Blutproben und das Anforderungsformular in einen offenen Briefumschlag, welchen Sie nur mit einer Klammer verschließen. Dies ermöglicht dem Zoll die enthaltene Ware zu kontrollieren. Den Umschlag kennzeichnen Sie bitte als „Freigestellte medizinische Probe“, so wie es auf dem Foto unten zu sehen ist. Weiterhin ist es wichtig, dass Sie neben der Absenderadresse auch eine Telefonnummer für Rückfragen des Zollbeamten angeben.

Den Umschlag versenden Sie bitte ausschließlich als Standardbrief. Es ist kein Express-Versand notwendig, da uns Proben aus der Schweiz beispielsweise innerhalb von 2 Werktagen erreichen.

Borrelien und Babesien in polnischen Zecken, die aus menschlicher Haut entfernt wurden: Langzeitstudie zur Prävalenz und zum Auftreten von Co-Infektionen

Mit jährlich 85.000 gemeldeten Fällen in Europa ist die Lyme-Borreliose die häufigste vektorübertragene Erkrankung beim Menschen. Die geschätzte Inzidenz der Borreliose in Polen stieg in den vergangenen Jahren dramatisch von 20,3 Fällen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2007 auf 53,6 Fälle pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019. Dies entspricht auf die Gesamteinwohnerzahl Polens gerechnet einem durchschnittlichen Anstieg von 7.735 Fällen im Jahr 2007 auf 20.614 Fälle im Jahr 2019. Mindestens fünf Borrelienarten gelten als humanpathogen: Borrelia (B.) burgdorferiB. gariniiB. afzeliiB. spielmanii sowie B. bavariensis. Es wird vermutet, dass jede dieser Spezies mit unterschiedlichen klinischen Manifestationen assoziiert ist. So verursacht eine Infektion mit B. burgdorferi oft Gelenksentzündungen, während Infektionen mit B. garinii eher zu neurologischen Symptomen führen.

Die Erkrankung Babesiose tritt beim Menschen mit 60 bestätigten Fällen in Europa nur sehr selten auf, der Erreger Babesia divergens scheint hier die größte Rolle zu spielen. Die klinischen Symptome sind mit Fieber, grippeähnlichen Symptomen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Schweißausbrüchen meist eher unspezifisch, was die Diagnose erschwert und damit das Einleiten einer adäquaten Behandlung oft verzögert. Hin und wieder kommen auch Infektionen mit Babesia microti vor, welche bei immunkompetenten Personen meist asymptomatisch verlaufen. Trotzdem kann der Erreger eine Rolle spielen, da die Erkrankung nach einer Blutspende bei immunsupprimierten Personen schwer verlaufen kann. Die transfusionsbedingte Babesiose wird beim Menschen jedenfalls zunehmend beschrieben, vor allem aus den USA sind schwere Verläufe bekannt.

Zecken der Art Ixodes ricinus (Holzbock) machen in Europa 90-100% der aus menschlicher Haut entfernten Zecken aus. Auch die Art Dermacentor reticulatus (Auwaldzecke) kommt hin und wieder vor, wenn auch sehr viel seltener. Beide Zeckenarten sind kompetente Vektoren für eine Vielzahl von Erregern. Einige dieser Zecken beherbergen sogar Co-Infektionen, also Infektionen mit mehreren Erregern, welche nach Übertragung auf den Menschen besonders schwer zu diagnostizieren sind. Eine Co-Infektion mit mehreren Erregern kann die Schwere der einzelnen Erkrankungen erheblich verstärken und Konsequenzen für die Therapie haben. Zur Prävalenz bestimmter Krankheitserreger in Zecken, die bereits am Menschen gesaugt haben, existieren nur wenige Untersuchungen.

Eine aktuelle Langzeitstudie aus Polen erforschte die Prävalenz, das Vorhandensein von Co-Infektionen und die Verbreitung von Borrelien- und Babesienarten in Zecken, die bereits menschliches Blut gesaugt hatten. Hierfür wurden im Zeitraum 2016-2019 jeweils in den Monaten März bis November Zecken gesammelt, die entweder vom Arzt oder dem Patienten selbst aus der Haut entfernt worden waren. Die Art und das Entwicklungsstadium der Zecken wurden morphologisch unter Verwendung eines standardisierten taxonomischen Schlüssels bestimmt. Es wurden zudem Screenings auf Borrelien und Babesien durch verschiedene molekularbiologische Verfahren durchgeführt, im Rahmen derer auch die Erregerart identifiziert wurde.

Im Untersuchungszeitraum wurden so insgesamt 1.953 Zecken der Arten Ixodes ricinus (97%) und Dermacentor reticulatus (3%) aus menschlicher Haut entfernt und eingesandt.

Im Fall von Ixodes ricinus waren 2,9% der Zecken im Larvenstadium und 68,7% im Nymphenstadium, 27,7% wurden als adulte Weibchen und 0,7% als adulte Männchen identifiziert. Die Aktivität der Holzböcke zeigte 2 Gipfel: Der erste Peak konnte im Juni beobachtet werden, im Oktober war ein zweiter Gipfel auffällig. Allerdings war die durchschnittliche Anzahl der im Oktober gesammelten Zecken fast viermal geringer als im Juni. Die Prävalenz der Borrelien-Infektion betrug bei dieser Zeckenart im Durchschnitt 25,3%, über den Studienzeitraum konnte allerdings ein Rückgang der Prävalenz von 30,2% im Jahr 2016 auf 23,4% im Jahr 2019 ermittelt werden. Es wurde weiterhin ein signifikanter Effekt des Entwicklungsstadiums der Zecken beobachtet. So wurde Borrelien-DNA in 9,3% der Larven, in 24,7% der Nymphen und in 28,4% der adulten Zecken nachgewiesen. Der in   dieser Zeckenart am häufigsten nachgewiesene Borreliose-Erreger war B. afzelii (65,3%) gefolgt von B. burgdorferi (10,8%), B. garinii (8,8 %), B. valaisiana (5,2%), B. spielmanii (1,2%) und B. lusitaniae (0,4 %). Bei 8,4 % der untersuchten Zecken wurde der für den Menschen gefährliche Erreger B. miyamotoi identifiziert.

Bezüglich einer Babesiose-Infektion wurden 1,3% der eingesendeten Zecken der Art Ixodes ricinus Babesien-positiv getestet. Zwischen den Geschlechtern oder dem Entwicklungsstadium wurden keine signifikanten Unterschiede detektiert. Bei 60% der Babesiose-positiven Zecken wurde als Erreger Babesia microti ermittelt, 33,3% enthielten Babesia venatorum und bei 0,7% der Zecken wurde der für Hunde gefährliche Erreger Babesia canis identifiziert.

Im Fall der Art Dermacentor reticulatus wurden im Untersuchungszeitraum insgesamt 63 Zecken aus menschlicher Haut entfernt, davon 65% adulte Weibchen und 35% adulte Männchen. Die meisten dieser Zecken wurden in den Monaten März bis Mai gefunden, im Juli und August wurden keine Zecken eingesendet. Die Prävalenz der Borrelien-Infektion betrug bei Dermacentor reticulatus über den gesamten Studienzeitraum betrachtet im Mittel 12,7%. Die Häufigkeit einer Infektion entwickelte sich von 20% im Jahr 2016 über 25% im Jahr 2017 auf 7,7% im Jahr 2018 und 14,3% im Jahr 2019. Als einzige Erregerart wurde B. afzelii nachgewiesen. Der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen adulten Zecken war statistisch nicht signifikant, beide Geschlechter waren gleichermaßen infiziert. Im gesamten Studienzeitraum waren zudem 2,8% der Zecken mit dem Erreger Babesia canis identifiziert.

Das Auftreten von Co-Infektionen wurde nur beim Holzbock untersucht. Als häufigste Co-Infektion wurde eine Infektion mit Borrelia afzelii und Babesia microti ermittelt. Bei Borrelien-positiven Zecken wurde eine Co-Infektion mit Babesien (2,7%) häufiger beobachtet als bei nicht mit Borrelien infizierten Zecken (0,8%). Ob die beobachteten Funde auf positive Interaktionen zwischen diesen Erregern zurückzuführen sind, ist schwer zu beurteilen. Die Infektionen könnten im Nymphenstadium durchaus auch gleichzeitig erworben worden sein, da beide Erreger mit demselben tierischen Wirt (Nagetiere) assoziiert sind.

Zusammenfassend bestätigt die Studie die bekannte relativ hohe Prävalenz von Borreliose-Erregern in Zecken, die bereits menschliches Blut gesaugt haben. Obwohl eine Infektion mit B. afzelii die Mehrheit der in der Studie nachgewiesenen Borreliose-Erreger darstellt, sollte das Risiko einer Infektion mit B. miyamotoi beim Menschen nicht unterschätzt werden, da dieser das sogenannte Rückfallfieber verursacht. Auch Zecken der Art Dermacentor reticulatus können Borreliose-Erreger in sich beherbergen. Die Fragestellung, inwiefern diese Zecken die Erreger auf Wirte übertragen können, kann mit dem bisherigen Kenntnisstand jedoch noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden.

Die in der Studie ermittelte niedrige Babesien-Prävalenz legt nahe, dass das Risiko einer menschlichen Infektion vernachlässigbar ist, was mit der sehr geringen Anzahl von beim Menschen gemeldeten Fällen in Polen im Einklang steht.

Quelle: Parasites Vectors. 2021 July 01;14:348-360.

Aufgrund einiger Nachfragen möchten wir an dieser Stelle Informationen zur Erkrankung Brucellose zur Verfügung stellen.

Brucellen: Bei Brucellen handelt es sich um gramnegative Stäbchenbakterien der Gattung Brucella. Brucellen sind obligat intrazellulär, können bei Umgebungstemperaturen aber in Urin, Staub, Wasser oder Erde und insbesondere auch in Milch und Milchprodukten mehrere Tage bis einige Wochen überleben. Beim Hund spielt der Erreger Brucella canis die Hauptrolle. In Europa extrem selten (Einzelfälle) sind aber auch Infektionen mit Brucella suisBrucella abortus und Brucella melitensis möglich. Im Jahr 2018 wurde ein Fall von Brucella suis bei einem Hund in Holland beschrieben, die Ansteckung erfolgte vermutlich über Rohfleischfütterung (BARF), wobei das Fleisch in dem Fall aus Argentinien bezogen wurde. Im Jahr 2017 wurde ein Fall von Brucella abortus  bei einer Hündin in Jena beschrieben, welche unter Pyometra litt. Der Erreger Brucella melitensis spielt mittlerweile bei Hütehunden im Iran eine größere Rolle, in Europa scheinen noch keine Fälle bekannt zu sein.

Brucella canis:

Vorkommen: Weltweit, in Europa vor allem Rumänien, Ungarn, England, Südfrankreich, Spanien und Polen. Es wird allgemein angenommen, dass Länder mit einer großen Population streunender Hunde eine höhere Infektionsprävalenz aufweisen.

Infektionsverlauf: Der Erreger gelangt über die Schleimhaut und kleinere Hautverletzungen in den Organismus, wo er von phagozytierenden Makrophagen aufgenommen und zu den Geschlechtsorganen und den Organen des Lymphsystems transportiert wird. Der Erreger wird über Kot, Urin, Milch, Sperma, Vaginalausfluss und Fruchtwasser infizierter Tiere ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt aber in der Regel über den Deckakt, manchmal auch oral durch Aufnahme infizierter Plazenten, abortierte Feten oder über kontaminierten Vaginalausfluss, Fruchtwasser oder Urin. Rüden übertragen den Erreger mit dem Sperma vor allem 6-8 Wochen nach der Infektion. Mit steigendem Abstand zum Infektionszeitpunkt verringert sich zwar die Keimzahl, jedoch kann eine persistierende Ausscheidung noch mindestens 2-3 Jahre (teilweise sogar bis zu 5,5 Jahre) nach der Infektion beobachtet werden. Bei der Hündin erfolgt die Ausscheidung von Brucella canis über den Urin für mindestens drei Monate nach Infektion. Eine Übertragung des Erregers zwischen Hunden ist auch durch eine Bluttransfusion denkbar.

Symptome: Nach ein bis vier Wochen kommt es bei den betroffenen Hunden zu Bakteriämie und Lymphangitis, teilweise auch mit Fieber. Antikörper werden jedoch erst vier bis zwölf Wochen nach der Infektion gefunden. Die Bakteriämie kann mehrere Monate bestehen und so lange sind auch hohe Antikörpertiter nachweisbar. Wenn der Erreger sich ins Gewebe zurückzieht und keine Bakteriämie mehr vorherrscht, sinken die Antikörpertiter wieder ab. Die Erkrankung persistiert im Tier zwischen sechs Monaten und 5,5 Jahren.

Symptome Rüden (oft schubweise): Hoden- und Nebenhodenentzündung, Skrotaldermatitis, Hodenabszesse, Sterilität, steifes Laufen auf den Hintergliedmaßen (Schmerzen).

Symptome Hündin: Aborte zwischen dem 45. und 50. Trächtigkeitstag, anschließend oft Metritis und Sterilität der Hündin. Welpen sterben häufig in den ersten Tagen nach der Geburt.

Weitere Symptome (beide Geschlechter): Spondylitis, Spondylosen, Osteomyelitis, Dermatitis, Uveitis, Meningoencephalitis.

Diagnostik: Der Nachweis der Brucellen gestaltet sich nicht ganz einfach, Antikörper im Serum sind frühestens drei bis acht Wochen nach Infektion mittels Objektträgeragglutinationstest oder ELISA möglich. Bei positiver Serumagglutination sollte das Ergebnis unbedingt mittels Blutkultur überprüft werden, da die routinemäßig verfügbaren Serumagglutinationstests oft falsch positive Ergebnisse ergeben. Eine Vorbehandlung der Serumprobe mit 2-Mercaptoethanol reduziert die Anzahl falsch positiver Proben. Erreger können meist in Proben aus Sperma, Urin oder Abortmaterial nachgewiesen werden, der Nachweis über die Blutkultur ist der Goldstandard. Brucellen können bei infizierten Tieren in der Blutkultur ein bis fünf Monate nach der Infektion relativ sicher nachgewiesen werden. Sechs bis zwölf Monate nach Infektion sind noch über 80 Prozent der Proben positiv, ab dem zwölften Monat gelingt der Nachweis nur noch bei etwa 50 bis 80 Prozent der infizierten Tiere. In Urinproben lassen sich Brucellen meist innerhalb von zwei bis fünf Monaten und in Spermaproben innerhalb von 12 Monaten nach der Infektion nachweisen. Der Labordienstleister IDEXX hat für den Hund 2019 eine Publikation mit PCR-Test auf Brucella spp. veröffentlicht.

Therapie: Mögliche Therapieversuche beinhalten eine antibiotische Behandlung mit Tetracyclin, Dihydrostreptomycin, Gentamycin, Minocyclin, Doxycyclin oder der Wirkstoffgruppe der Fluorochinolone, wobei in der Regel mit einer Kombination verschiedener Antibiotika behandelt wird. Die Therapie führt allerdings selten zu einer Erregerelimination, da sich die Brucellen eher intrazellulär aufhalten. Als wenig erfolgversprechend gelten Monotherapien. Häufig treten schubweise Bakteriämien auf, die immer wieder therapiert werden müssen. Es ist zudem nachgewiesen, dass sich der Erreger aus der Prostata nicht eliminieren lässt, da die Antibiotika das Gewebe hier kaum erreichen. Betroffene Rüden sollten zur Verringerung der Erregerausscheidung unbedingt kastriert werden, ein gewisses Infektionsrisiko für andere Hunde und Menschen bleibt jedoch weiter bestehen.

Mensch: Eine Infektion des Menschen mit dem Erreger Brucella canis erfolgt nur in seltenen Fällen, viel stärker humanpathogen sind Brucella melitensis (Maltafieber), Brucella suis und Brucella abortus (Morbus Bang). Eine Übertragung von Brucella canis auf den Menschen geschieht meist über Blut, 90 % der Infektionen verlaufen subklinisch oder mit milden und unspezifischen Symptomen (Fieberphasen mit Lymphknotenschwellung). Die antibiotische Therapie zeigt beim Menschen deutlich bessere Erfolge als beim Hund, hier wird in der Regel mit Tetracyclinen (ggf. zusätzlich Streptomycin) therapiert. Insgesamt scheinen für eine Infektion mit Brucella canis eher Hundezüchter und Veterinärmediziner (Blutentnahme) gefährdet zu sein, Hundebesitzer haben nur ein geringes Risiko. Laut dem infektionsepidemiologischen Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten des Robert-Koch-Instituts wurden dem RKI im Jahr 2019 37 Brucellose-Erkrankungen übermittelt (17 Männer und 20 Frauen). Für 30 Erkrankungen wurde mindestens ein wahrscheinliches Infektionsland genannt (31 Nennungen), für 25 Erkrankungen (83%) lag dieses im Ausland (25 Nennungen). Am häufigsten wurden hier die Türkei (6 Nennungen), der Irak (5) und Spanien (3) genannt. Bei 18 von 18 Erkrankungen mit Angaben zur Erregerdifferenzierung wurde Brucella melitensis als Erreger angegeben. Es wurden keine Todesfälle aufgrund von Brucellose übermittelt. In Deutschland wird allerdings nicht speziell auf Brucella canis getestet, der Erreger fällt unter Brucella spp.

Achtung: Die Brucellose beim Menschen ist gemäß Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Dem Gesundheitsamt muss gemäß § 7 Abs. 1 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Brucella spp., soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet werden.

Empfehlungen für die Praxis: Der Erreger ist wenig widerstandsfähig in der Umwelt und wird durch alle gängigen Desinfektionsmittel abgetötet. Brucellen werden auch in wässriger Suspension durch Temperaturen von mehr als 60 °C innerhalb von 10 Minuten abgetötet. Infizierte Tiere sollten unbedingt kastriert werden, um die Erregerausscheidung zu verringern. Tierärzte sollten Handschuhe bei der Blutentnahme tragen, wenn bei einem Hund der Verdacht auf Brucellose besteht.

Quellen:
Robert-Koch-Institut.
Bundestierärztekammer.
Canine Brucellose – eine unterschätzte Zoonose? Axel Wehrend, Sandra Goericke-Pesch, Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Justus-Liebig-Universität Gießen.
Canine Brucellose – Ein Globalisierungsproblem? Mima Hohmann, Deutsches Tierärzteblatt 08/2012.