Definition und Historie Leishmaniose

Definition:

Bei der Hundeleishmaniose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Leishmania Arten hervorgerufen wird und von Sandmücken übertragen wird. Die Leishmanien parasitieren in den Makrophagen von Säugetieren.

Synonyme:

Kala-azar, viszerale Leishmaniose, innere Leishmaniose, Organ-Leishmaniose, etc.
Umgangssprachlich: nicht bekannt.

Historie:

Leishmaniose ist eine lang bekannte Erkrankung beim Menschen. Erste Hinweise auf diese Erkrankung finden sich bereits in den Ebers Papyri, einer Serie von medizinischen Dokumenten der ersten ägyptischen Dynastie, die bis in das Jahr 2000 v. Chr. zurückreichen. Bereits in diesen Schriften wird über eine Hautkrankheit mit dem -ins Englische übersetzten- Namen „Nile Pimple“ berichtet, wobei es sich vermutlich um die erste Beschreibung einer menschlichen Hautleishmaniose handelt. Auch in der Bibel finden sich einige Hinweise auf diese Erkrankung, so in den Büchern Exodus und Deuteronomium.

Die erste klinisch exakte Beschreibung von Hautleishmaniose beim Menschen und darüber hinaus auch bei Hunden und Katzen verfasste Alexander Russell 1756. Ende des 19. Jahrhunderts folgten von verschiedenen Wissenschaftlern und Militärärzten, so 1885 Cunningham, 1891 Firth und 1898 Borovsky zahlreiche, jedoch meist unklare mikroskopische Beobachtungen und Beschreibungen parasitischer Organismen. Diese Organismen wurden als Ursache für diese Hauterkrankung angesehen. Im November des Jahres 1900 entdeckte der britische Tropenarzt Sir William Boog Leishman intrazelluläre kleine Körperchen in bioptischem, post mortem entnommenem Material der Milz eines irischen Soldaten, der Monate zuvor mit Verdacht auf Ruhr von Kalkutta (Indien) nach Netley (England) überstellt worden war. Erst drei Jahre später, am 30.05.1903, wurde diese Beobachtung veröffentlicht. Charles Donovan, welcher zu dieser Zeit in Madras (Indien) arbeitete, fand im April 1903 ähnliche Körperchen in der Milz von Patienten, die an ‚chronischer Malaria‘ verstorben waren. In durch Milzpunktion erhaltenem frischem Blut eines 12-jährigen indischen Jungen fand Donovan am 17.06.1903 identische Körperchen. Er bewies damit, dass seine und Leishman’s zuvor beobachteten Körperchen keinen post mortalen Veränderungen unterlagen. Diesen beiden Wissenschaftlern zu Ehren vergab Ronald Ross am 28.11.1903 dem parasitischen Erreger des indischen ’schwarzen Fiebers‘ oder der Kala-azar (hindi: kala = schwarz; azar = Fieber) den Namen Leishmania donovani. Kurz darauf, am 18.12.1903, wurden im Seamen’s Hospital in London von Manson und Low diese Körperchen von Leishman und Donovan (= LD-bodies) zum ersten Mal diagnostisch nachgewiesen.

Grafiken:

Leishmania infantum: LD-bodies, Giemsa gefärbter Knochenmarksausstrich. © T.J. Naucke

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Titel: Leishmaniose – Definition und Historie
Autor: T.J. Naucke

[1.Seiten, ca. 50 kb]
© Parasitus Ex e.V.
Stand: 09.2012

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