Behandlung Babesiose

Behandlung:

Imidocarb-Dipropionat (als subkutane Injektion):
Babesia vogeli: Der Erreger gilt mit Stand April 2021 als wenig pathogen und muss nicht unbedingt behandelt werden. Da zudem der Vektor Braune Hundezecke in Deutschland nicht heimisch ist, stellen infizierte Hunde keine Gefahr für unsere einheimische Population dar. Therapie bei symptomatischen Hunden: Zwei Injektionen therapeutischer Dosis (siehe Packungsbeilage), Erreger gilt als eliminiert. 
Babesia canis
 (Frankreich-Stamm): Zwei Injektionen prophylaktischer Dosis (siehe Packungsbeilage), Erreger gilt nur bei der prophylaktischen Dosis als eliminiert. PCR-Kontrolle aus EDTA-Blut 1 Woche nach zweiter Injektion sinnvoll.
 Babesia canis (Ungarn-Stamm): Zwei Injektionen prophylaktischer Dosis, Erregerelimination fraglich. PCR-Kontrolle aus EDTA-Blut eine Woche nach zweiter Injektion zwingend nötig! Wenn PCR weiterhin positiv, muss Erregertypisierung erfolgen.
Babesia vulpes: Präparate aus der Malaria-Therapie, bitte aktuelle Therapie erfragen!

Notfallmaßnahmen: Bluttransfusion (HCT < 15-20 %), Intensivtherapie (Dialyse, Infusion).

Cave: Imidocarb bei vorbestehenden Leber- und Nierenerkrankungen vorsichtig einsetzen. Bei diesem Präparat gibt der Hersteller die Dosierung pro 10 kg Hund an! Die subkutane Injektion ist der intramuskulären Injektion zu bevorzugen, da die i.m.-Injektion des Wirkstoffes extrem schmerzhaft ist und zu Abszessen und Nekrosen führen kann. Zudem ist bei i.m.-Injektion aufgrund der schnelleren Resorptionsrate die Gefahr der Nebenwirkungen erhöht (Speicheln, gastrointestinale Störungen, Leber- und Nierenversagen). Präparat nicht intravenös verabreichen!

Wichtig: Reisebegleitende Hunde erkranken in der Regel wesentlich schwerer als im Land lebende Hunde, weil sie nicht an die Erreger adaptiert sind. Die Babesiose kann bei diesen Tieren perakut verlaufen und innerhalb von wenigen Tagen zum Tode führen.

Der Ungarnstamm der Babesiose zeigt sich häufig in extrem hohen Titern. Diese hohe Antikörperproduktion fordert das Immunsystem, was sich in stumpfem Fell, Hautveränderungen und allgemeiner Mattigkeit zeigen kann. Es wird daher empfohlen, den Ungarnstamm auch bei fehlenden Blutbildveränderungen zu therapieren, insbesondere, da der Hund ohne Therapie lebenslang Überträger bleibt.