Definition und Historie Hepatozoonose

Definition:

Bei der Hepatozoonose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Hepatozoon Arten hervorgerufen wird und durch das Verschlucken / Zerbeißen von Zecken übertragen wird.

Synonyme:

Leukocytozoon
Umgangssprachlich: nicht bekannt

Historie:

Die Hepatozoonose ist eine durch parasitäre Einzeller hervorgerufene Erkrankung des Hundes. In Europa wird diese Erkrankung durch den Erreger Hepatozoon canis verursacht. Hepatozoon canis sind Coccidien, Protozoen (Einzeller), der Familie der Hepatozoidae (Unterordnung Adeleorina, Reich Apicomplexa). Heute sind mehr als 300 Hepatozoon Arten bekannt, 46 davon in Säugetieren, weitere in Reptilien und Vögeln.
Hepatozoon canis wurde erstmals 1905 von Bentley bei einem Hund aus Assam (Indien) beschrieben und gezeichnet. James benannte diesen Erreger ebenfalls 1905 als Leukocytozoon canis. 1926 wurden alle sog. Haemogregarinidae der Säugetiere aufgrund ähnlicher Lebenszyklen von Wenyon unter der Gattung Hepatozoon zusammengefasst. In diesem Zusammenhang wurde Leukocytozoon canis in Hepatozoon canis umbenannt. Erst 1997 hat man in Nord Amerika erkannt, dass der amerikanische Hepatozoon-Erreger bei Hunden nicht Hepatozoon canis ist, und vergab den Namen Hepatozoon americanum. H. americanum kommt in Europa nicht vor.
In Deutschland galt die Hepatozoonose lange Zeit als eine sehr seltene Krankheit. Durch die verstärkte Mitnahme von Hunden in Reiseziele im mediterranen Raum und Portugal, sowie den Import von Hunden aus diesen Ländern wird auch in deutschen Tierarztpraxen immer häufiger die Diagnose „Hepatozoon canis positiv“ gestellt.
2008 tauchte die Hepatozoonose erstmals in Deutschland bei zwei Hunden im Taunus auf. Die Hunde hatten Deutschland nie verlassen.

Grafiken:

Hepatozoon canis: Gamonten in neutrophilen Granulozyten. Giemsa gefärbter Buffy-Coat Ausstrich © Brigitte Menn

Hepatozoon canis: Gamonten in neutrophilen Granulozyten. © C.M. Wenyon 1926

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Titel: Hepatozoonose – Definition und Historie
Autor: Torsten J. Naucke & Brigitte Menn

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© Parasitus Ex e.V.
Stand 09.2012