Wichtige Hinweise zur Präanalytik und zum Probenversand

Wichtige Hinweise zur Präanalytik und zum Probenversand

 Für die Durchführung einer qualitativ hochwertigen Diagnostik sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Leider erreichen uns immer wieder Proben, die hämolytisch, lipämisch, verdorben oder gar ausgelaufen sind. Wir haben daher im Folgenden noch einmal einige Hinweise zur Präanalytik und zum Probenversand zusammengestellt, die Ihnen und uns die Arbeit erleichtern sollen.

Allgemeine Hinweise zur Probenentnahme:

  • Eine starke körperliche Belastung vor der Blutentnahme sollte möglichst vermieden werden
  • Zur Vermeidung lipämischer Proben sollte die Blutentnahme möglichst nüchtern erfolgen (8-12 Stunden Nahrungskarenz)
  • Die Blutentnahme sollte nicht mit zu feinen Kanülen erfolgen, da es hierdurch zur Hämolyse kommen kann
  • Eine längere venöse Stauung sollte möglichst vermieden werden
  • Starker Unterdruck ist zu vermeiden, da auch dies eine Hämolyse zur Folge haben kann. Im Idealfall sollte das Blut frei in das Entnahmeröhrchen laufen
  • Wenn möglich, bitte die Sollfüllmenge der Entnahmeröhrchen beachten und diese nur bis zur Markierung „Maximum“ befüllen
  • Die von uns zur beauftragten Analyse benötigte Probenmenge finden Sie im Untersuchungsauftrag (rechte Seite, rot umrandet)
  • Bitte beachten Sie die Reihenfolge der Entnahme (1. Serumröhrchen, 2. EDTA-Röhrchen)
  • EDTA-Röhrchen müssen direkt nach der Blutentnahme vorsichtig geschwenkt werden, damit das Blut sofort ausreichend Kontakt zum Gerinnungshemmer hat und keine Blutklumpen entstehen (diese verstopfen die feinen Kapillaren unserer Analysegeräte und verfälschen möglicherweise die Ergebnisse)
  • Blut in Serumröhrchen muss vor der Zentrifugation komplett durchgeronnen sein (30-60 Minuten)
  • Bitte kennzeichnen Sie alle Proben sorgfältig, damit wir diese den beiliegenden Untersuchungsaufträgen zuordnen können
  • Bitte füllen Sie alle Felder des Untersuchungsauftrages in gut lesbarer Schrift aus. Dies betrifft vor allem die Angaben zur Adresse, damit die ordnungsgemäße Zustellung von Befund und Rechnung gewährleistet ist. Den Untersuchungsauftrag versenden Sie bitte gemeinsam mit den Blutproben
  • Bitte schützen Sie die Probenröhrchen zu jeder Zeit vor Lichteinwirkung und direkter Sonneneinstrahlung und lagern Sie diese bis zum Versand kühl, aber frostfrei

 

Besondere Hinweise zum Probenversand:

  • Bitte beachten Sie bei der Verpackung der Proben die gefahrgutrechtlichen Hinweise des ADR (Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße)
  • Zu Ihrer Unterstützung: In der Regel handelt es sich laut ADR bei den an uns übersendeten Proben um sogenannte „Freigestellte veterinärmedizinische Proben“, welche der Verpackungsanweisung „P650 light“ unterliegen. Die Verpackung dieser Proben muss aus mindestens 3 Teilen bestehen: 1. Flüssigkeitsdichtes Primärgefäß z.B. Blutentnahmeröhrchen mit Schraubverschluss, 2. Flüssigkeitsdichte Sekundärverpackung, die zusätzliches Aufsaug- bzw. Polstermaterial enthalten muss, 3. Feste Außenverpackung z.B. Karton oder feste Versandtüte
  • Die Proben sollten unser Labor zügig und innerhalb von 48 Stunden erreichen
  • Bitte geben Sie die Proben unbedingt direkt in einer Postfiliale ab, da es in Briefkästen zu Hitzestau oder Frosteinwirkung kommen kann (Verderben der Proben)
  • In den Sommermonaten ist es empfehlenswert, den Proben einen Kühlakku beizulegen, um ein Verderben zu vermeiden
  • Bitte versenden Sie wenn möglich keine Proben vor dem Wochenende und vor Feiertagen, um eine längere und unsachgemäße Lagerung der Blutproben in den Paketzentren zu vermeiden
  • Bitte versenden Sie die Proben unbedingt mit der Deutschen Post (Maxibrief), da als Brief versendete Proben von Alternativdienstleistern nicht zugestellt werden und diese häufig auch längere Versandzeiten haben

Empfehlenswerte Literatur zum Thema: Michael D. Willard, Harold Tvedten (2011): Labordiagnostik in der Kleintierpraxis.

Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH. ISBN: 9783437313875.

Wichtiger Hinweis für unsere Kunden aus der Schweiz und England:

Leider können wir keine verschlossenen Proben mehr von Ihnen annehmen. Dies liegt darin begründet, dass wir seit Februar 2022 eine Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 22 Euro (abhängig von den Transportkosten) nachzahlen müssen. Alternativ empfehlen wir die folgende Vorgehensweise eines offenen Probenversandes:

Bitte legen Sie die Blutproben und das Anforderungsformular in einen offenen Briefumschlag, welchen Sie nur mit einer Klammer verschließen. Dies ermöglicht dem Zoll die enthaltene Ware zu kontrollieren. Den Umschlag kennzeichnen Sie bitte als „Freigestellte medizinische Probe“, so wie es auf dem Foto unten zu sehen ist. Weiterhin ist es wichtig, dass Sie neben der Absenderadresse auch eine Telefonnummer für Rückfragen des Zollbeamten angeben.

Den Umschlag versenden Sie bitte ausschließlich als Standardbrief. Es ist kein Express-Versand notwendig, da uns Proben aus der Schweiz beispielsweise innerhalb von 2 Werktagen erreichen.

Bei Fragen zu Probenentnahme und -versand stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.